17.05.2023
Es ist Mai und damit in Deutschland Dividendensaison. Es gibt viele Hauptversammlungen, auf denen der Aktionär mitreden und mitbestimmen darf. Allerdings nutzen viele Aktiengesellschaften inzwischen die Online-Variante, was die Mitwirkung der Aktionäre einschränken kann. Die FAZ schreibt heute sogar von „entwerten“.
Der Mai ist aber auch der Monat für eine weitverbreitete Börsenregel: Sell in May and go away. Meist ergänzt durch: but remember to come back in September. Die Idee dahinter ist, in den schwächeren Sommermonaten keine Aktien zu haben, um im Herbst wieder billiger einzusteigen. Markttiming nennt man das auch. In der Historie hatte tatsächlich der Sommer durchschnittlich schlechtere Börsenmonate. Es gibt aber keine gültige Regel oder Garantie, dass das in Zukunft auch so sein wird.
Die Berenberg Bank hat neulich eine schöne Statistik zum Timing an den Märkten veröffentlicht. Wer 30 Jahre immer nur genau am Jahreshoch 100 Euro in den Dax investiert hat – schlechteres Timing geht nicht – kommt immer noch auf eine Rendite von durchschnittlich 5,4 Prozent pro Jahr. Wurde dagegen immer der beste Zeitpunkt genutzt, standen 7 Prozent auf der Uhr, und wer immer am ersten Handelstag des Jahres anlegte, erreichte 6,2 Prozent (FAZ 29.04.2023). Auch diese Zahlen zeigen, dass sich der Aufwand mit dem Markttiming bei langfristiger Anlagestrategie kaum lohnt. Einfach die Aktien kaufen und liegen lassen ist viel einfacher und bequemer – oder?
Admin - 08:40:03 @ Gerds Blog | Kommentar hinzufügen
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