10.07.2023
Ein Crash ist nicht in Sicht. Mit dieser Aussage zum Aktienmarkt endete am 7. Juli 2023 ein Kommentar im Wirtschaftsteil der FAZ. Ich habe lange über den Satz nachdenken müssen. Er impliziert, dass ein Crash vorhersehbar sei. Sonst würde der Satz keinen Sinn ergeben. Zudem erscheint mir die Aussage mutig und sie könnte so verstanden werden, dass man aktuell ohne größere Bedenken Aktien kaufen könne. Dabei gebe ich zu bedenken, dass die Crashs, die ich bisher erlebt habe, alle überraschend kamen. Vermutlich kann es einen Crash mit Ansage gar nicht geben. Denn falls viele Börsenteilnehmer und Aktionäre überzeugt wären, dass die Kurse abstürzen werden, würden sie ihre Aktien sofort verkaufen oder hätten dies bereits getan. Meine These ist, dass jederzeit ein Crash eintreten kann. Das Risiko für einen Börsenabsturz ist aber höher, wenn die Stimmung am Aktienmarkt gut ist und das Risiko ist kleiner, wenn die Stimmung schlecht ist. Zum einen ist das Enttäuschungspotenzial bei guter Stimmung höher und zum anderen sind Investoren, die den Investitionsgrad steuern, in solchen Phasen meist mehr in Aktien investiert und sind versucht bei Störungen im Börsengeschehen Aktien zu verkaufen. Umgekehrt sind Phasen mit hoher Angst oder gar Panik weniger anfällig für einen (weiteren) Crash. Ein Beispiel dafür war der Corona-Crash am Anfang des Jahres 2020. Mitte März, als die Welt scheinbar unterzugehen drohte, drehten die Börsen. Die ängstlichen Erwartungen an die Entwicklung der Wirtschaft und Aktienmärkte konnten kaum noch schlimmer werden.
Zurzeit ist die Stimmung recht gut, dazu schaue ich unter anderem auf den Fear and Greed Index (Link: https://edition.cnn.com/markets/fear-and-greed).
Der Index erfasst mehrere Indikatoren der US-Börsen zusammen, um Übertreibungsphasen zu erkennen. Die Signallinie des Index kann zwischen 0 und 100 schwanken, hohe Werte nahe 100 sollen Euphorie und Gier anzeigen, wohingegen niedrige Werte nahe 0 Angst und Panik signalisieren. Aktuell zeigen die Werte mit über 75 „Extreme Greed“ an, also extreme Gier.
Fazit: Ich interpretiere die aktuelle Stimmungslage derart, dass es bessere Phasen gab und geben wird, um Aktien zu kaufen. Ob ein Crash in naher Zeit kommt, weiß ich nicht. Das Risiko für einen Crash ist zurzeit aber relativ hoch.
Anmerkung: Meine Textbeiträge stellen keine Anlageberatung dar. Ich formuliere hier meine eigene Meinung auf der Basis meiner Börsenerfahrung. Ziel ist zum einen zu unterhalten und zum anderen, dass der Leser sich zusammen mit meinem Börsenratgeber (Zum Glück gibt es Aktien!) eine eigene Meinung bilden kann, um langfristig erfolgreich in Aktien anzulegen.
Admin - 14:18:21 @ Gerds Blog | Kommentar hinzufügen
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